Deutschland - Geschichte

Zwinger - Geschichte und Bedeutung

Zwinger Stadtmauer Ochsenfurt Zwinger Burg Breuberg

Zwinger an der Stadtmauer von Ochsenfurt und an der Burg Breuberg

Ursprünglich war ein Zwinger ein Teil einer Befestigungsanlage, der besonders häufig an mittelalterlichen Stadtmauern und Burgen errichtet wurde. Meist handelt es sich hierbei um einen doppelten Mauerring mit einem dazwischen liegenden offenen Areal für die Verteidigung. Manchmal wurde dieser Mauerring aber nicht vollständig errichtet und oft gibt es einen Zwinger nur in sogenannten Doppeltoranlagen.

Gebaut wurden solche Wehranlagen zwar schon in der Antike. Doch so richtig in Mode gekommen sind Doppelmauern mit dazwischen liegendem Zwinger erst im Mittelalter.

Damals wurden in diesen Zwischenräumen als Abschreckung gegen das Übersteigen der Mauern auch gern wilde Tiere gehalten, besonders häufig Hunde und Bären. Dadurch kam es zu der heute für die Tierhaltung in zoologischen Gärten üblichen Änderung der Bedeutung dieses Begriffs (meist als Hundezwinger und Bärenzwinger).

Als die verbesserte Waffentechnik die militärische Bedeutung der Zwinger beendete, wurden viele Zwingeranlagen als Friedhöfe genutzt. Ein solcher existiert heute noch am Tylenturm in Korbach. In Dresden hingegen wurde ein Bereich des Zwingers erst in einen Zwingergarten und im 18. Jahrhundert im barocken Stil zum berühmten Dresdner Zwinger umgebaut.

Übrigens wurde ab 1961 auch die seit 12.549 Tagen nicht mehr existierende Berliner Mauer als Doppelmauer mit einem dazwischen liegenden Zwinger errichtet. Doch die ursprüngliche Bedeutung dieses Begriffs kannte bereits niemand mehr. Deshalb wird dieser Bereich, in dem der Schießbefehl galt, als Todesstreifen bezeichnet. Das ist noch sehr gut an der Gedenkstätte Berliner Mauer und in weiteren Grenzmuseen zu sehen.

Gut erhaltene Zwinger an Stadtmauern, Stadttoren und Burgen in Deutschland:

Zu den historischen Städten und Burgen mit größeren noch existierenden Teilen der Zwingeranlagen gehören Nürnberg, Dinkelsbühl, die Burg Breuberg, die Veste Coburg, die Wasserburg Heldrungen, Amberg, Ochsenfurt, Wolframs-Eschenbach, die Madenburg, Landsberg am Lech, Rothenburg ob der Tauber, Korbach, Überlingen, die Burg in Burghausen, die Burg Trausnitz, die Festung Rosenberg, Jüterbog, Frickenhausen am Main, Iphofen, die Burg Wertheim, Arnstadt, die Burg Guttenberg, die Burg Hornberg, die Veste Otzberg, die Burg Hohenrechberg und die Burgruine Helfenstein.

An einigen Stellen gibt es heute anstelle der Zwinger Parkanlagen und Freiflächen mit Bezeichnungen, die an das einstige Vorhandensein diese Wehranlagen erinnern. In Goslar hingegen hat sich der Begriff auf einen als Zwinger bezeichneten historischen Wehrturm übertragen. Ebenso steht in Münster ein Geschützturm gleichen Namens.

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